Multiplikatoren für den Gesundheitssport
Sportangebote, die auf ein gesundheitsförderliches Bewegungsverhalten zielen, werden in vielen Fällen nicht im gewünschten Maße in Anspruch genommen. Migranten haben im Vergleich zur deutschstämmigen Bevölkerung meist einen noch schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung. Als Ursachen hierfür gelten insbesondere Sprachbarrieren, Informationsdefizite sowie kulturspezifische Gesundheits- und Krankheitskonzepte.
Diese Barrieren sollen mit Hilfe von Multiplikatoren aus dem eigenen Kulturkreis (zumindest teilweise) überwunden werden. Diese können zum einen Informationen über den Wert von Bewegung und Entspannung weitergeben und zum anderen konkret über wohnortnahe Angebote informieren und zur Teilnahme motivieren. Auf die Gewinnung solcher Multiplikatoren zielte das Projekt "Gewinnung von Multiplikator(inn)en für Gesundheitssport" im Jahr 2010.
Um die Angebote nachhaltig im Gebiet zu verankern, zielt das zweite Projekt "Qualifizierung von Gesundheitslotsen und Kiez-Übungsleitern" darauf ab, dass niedrigschwellige Bewegungsangebote von den gewonnenen Multiplikatoren selbst geleitet werden. Das Projekt bietet daher praxisnahe Schulungen an, mit denen die gewonnenen Multiplikatorinnen in der Thematik "Gesundheit, Bewegung und Entspannung" ausgebildet werden. Damit werden die Teilnehmer in die Lage versetzt, je nach Interesse und Fähigkeiten eine Multiplikatorentätigkeit als Gesundheitslotse oder Kiez-Übungsleiter zu übernehmen und selbständig diese Bewegungsangebote zu leiten.
Die beiden Projekte Gewinnung und Ausbildung von "Multiplikatoren für den Gesundheitssport" werden aus dem Programm Stärken vor Ort 2010 und 2011 gefördert. Die Maßnahme wird aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union kofinanziert.